Begegnung

Still ist es am frühen Morgen. Tau liegt auf den Wiesen. Die Sonne scheint in einem warmen Ton von Gelb und Orange. Die kalte Luft des Morgens füllt meine Lunge. In weiter Ferne höre ich das Krächzen der Raben. Unter meinen Füßen knirscht der feuchte Kies. Mein Hund läuft über einen Teppich von Laub, schnuppert hier und da. Ich bleibe einen Moment stehen und schau ihm zu. Voll und ganz lebt er im hier und jetzt. Er kennt kein gestern und weiß nicht, dass es ein Morgen geben wird. 

Aus dem Dickicht des Waldes springt ein Reh über ein frisch gepflügtes Feld. In weiten ausladenden Sprüngen überquert es den Acker. Feiner, leichter Staub wirbelt auf. Dann, ganz unvermittelt, bleibt es stehen und schaut uns an. Mein Hund, hellwach, eine Pfote angehoben. schaut gebannt auf die Szene. Ganz intensiv erleben wir diesen Moment. Die Sonne steht im Hintergrund, das Reh schaut uns an, aus den Nüstern steigt der Atem empor und ich wünsche mir, dass dieser Moment ewig so bleiben möge.

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